Tina Heuter

Geboren 1968 in Düren. Die Plastiken der Berliner Künstlerin zeigen Stimmungen, Ausdrücke und Situationen von Menschen, ohne sich im Detail zu verlieren. Durch die gekonnte Kombination aus Mimik, Gestik und Haltung gelingt es der Künstlerin Geschichten zu erzählen. Dabei verwendet sie unterschiedliche Materialien wie Bronze, Beton, Stahl, Aluminium und auch Papier oder Video. Die Werkstitel wie „Die Ruhende“, „Der Wartende“ oder „Die Sitzende“ sind Synonyme für Gelassenheit und Entspannung. Und doch treten die Arbeiten - ganz unabhängig von ihrer jeweiligen Größe - dem Betrachter mit einer unglaublichen Präsenz und Kraft entgegen. Heuter gelingt es, ihren Arbeiten eine ungewohnte Aktualität zu geben und selbst die klassische Bronze erscheint wieder zeitgemäß und modern. Durch die Verbindung von Zwei- und Dreidimensionaliät in ihren Wandskulpturen entsteht eine ganz eigene, neue Art der Plastik. Die veränderte Raumsituation und Wahrnehmung dieser Arbeiten beweisen einmal mehr, dass das Thema der gürlichen Plastik unendlich ist. Dies zeigt sich auch in der Verwendung von Beton. Zu Unrecht hat dieser chemische, kalt wirkende Sto einen schlechten Ruf. Doch Tina Heuter zeigt, dass dieses Material mit seiner sehr eigenen Oberächenstruktur ein lebendiges Material sein kann. Kleine Kiesel haben winzige Einschlüsse hinterlassen und geben dem Äußeren der Plastiken einen persönlichen, individuellen Charakter. Fast leicht und ligran wirkt das doch so massive Material; ganz besonders dann, wenn Tina Heuter ihre Akteure schwebend, von der Decke hängend in Szene setzt. Skulpturen fordern den Betrachter prinzipiell auf besondere Weise heraus. Sie wollen in ihrer ganzen Dreidimensionalität erfahren und von allen Seiten betrachtet werden, stehen sie doch in unmittelbarer Interaktion mit dem sie umschließenden Raum. Jeder veränderte Blickwinkel, jede neue Ansicht mit ihren verschiedenen Lichtwirkungen bietet ein faszinierendes Wechselspiel der Eindrücke.