Friedhelm Kranz

„Bei meiner künstlerischen Arbeit geht es hauptsächlich um die Ästhetisierung von Gewalt in den Medien. Bestimmte Bilder werden durch immerwährende Wiederholung in den Medien zu Zeit-Ikonen, brennen sich ein in ein kollektives Gedächtnis und prägen damit unsere Sichtweise von Ereignissen und Epochen.
Ich versuche diesen Prozess der Kollektivierung durch Kunst sichtbar zu machen. Ein Beispiel dafür ist meine Arbeit „i am not dead“.
Ich benutze dafür eine Jesus-Abbildung aus dem Internet. Ich habe bewusst eine vordergründig kitschige Umsetzung des Jesus-Porträts ausgewählt und mehrfach überarbeitet und manipuliert. Jesus ist das Synonym einer überheblichen westlichen „Leitkultur“, die versucht anderen Staaten und Ethnien unsere christlich geprägte Denkweise zu vermitteln - und wenn es notwendig ist, auch mit Gewalt.
Eine kritische Reexion dessen, was Christianisierung in den vergangenen Jahrhunderten war, bleibt zumeist unberücksichtigt.“

 

Zurück