Hans Lankes

Geboren 1961 in Bogen. Hans Lankes „zeichnet“ mit dem Messer. Wenn einer mit dem Messer zeichnet, verzichtet er ganz bewusst auf die Tricks die beispielsweise Malerei bieten kann. Was beim Messerschnitt zählt, ist die klare Entscheidung und der daraus folgende konsequente und harte Schnitt. Konzentration und Reduktion bestimmen die Arbeit.Von einem großen Bogen Papier oder Karton schneidet Hans Lankes so viel weg bis sein konzipiertes Bild erscheint. Dies ist auch bei dem Messerschnitt „Ins Gesicht geschrieben“ geschehen. „Ins Gesicht geschrieben“ hängt nur punktuell befestigt und frei vor der Wand, dadurch wird der Schatten hinter dem Gesicht, der Schatten hinter den Wörtern sichtbar. Der Messerschnitt wirkt dreidimensional. Wenn einem etwas „ins Gesicht geschrieben“ ist, ist einem etwas anzusehen: Freude, Überraschung, Wut, Angst, Anspannung, Entspannung… Kurz: etwas Inneres wird - meist unbewusst - gezeigt, ist in der Mimik erkennbar. Das Gesicht/der Körper spricht.

Man kann im Gesicht lesen. Unter Umständen gibt das Gesicht etwas preis, was man nicht aussprechen kann oder will. Individuelle Mimik und Gesichtsausdruck sind Instrumente der Kommunikation und für jeden Betrachter Informationsträger. Wenn einem etwas „ins Gesicht geschrieben“ steht, trägt man Stimmungen, Erlebnisse oder Erfahrungen auf der Haut. Jeder Mensch wird von seinem Leben gezeichnet. Hans Lankes nimmt die Redensart wortwörtlich. Wörter werden zu Zeichen, Wörter werden zu Spuren im Gesicht, wie etwa Falten oder Narben oder Male. Der poetische Text wird zum Bild.