Johanna Silbermann

Geboren 1982 in Halle/Saale. Eigentlich ist es kein Schutzraum, kein gesicherter, anheimelnder Rückzugsort, den uns Johanna Silbermann da zeigt, obwohl es sich per Denitionen um Variationen von Häusern handelt. Aber darum scheint es der Malerin nicht zu gehen. Es geht ihr nicht um die emotional aufgeladene Darstellung von sozialen Orten. Vielmehr klammert sie mit einem nüchternen und dennoch malerischen Blick menschliche Aekte, die in uns wie Urbilder gespeichert sind, aus, um so dem Betrachter keine Vorgaben zu machen. Der Betrachter wird aufgefordert sich selbst den Bildern in einem aktiv-dialogischen Prozess zu stellen und seine Gefühle im Hinblick auf das dargestellte zu hinterfragen. Das Haus in der Tiefenpsychologie und Traumdeutung als Sitz der Seele interpretiert, wird uns von Silbermann als emotional unbeschriebenes Blatt angeboten das wir mit eigenen Emotionen zu ergänzen aufgefordert werden.

Artikel aus dem „Magazin für Wirtschaft und Kultur Regjo“ aus Mitteldeutschland 2/2013 S.93.