Wolfgang Bittner

Geboren 1947 in Plauen. Der Ausgangspunkt für die plastischen Arbeiten von Wolfgang Bittner ist die Entwicklung und der Aufbau von dreidimensionalen Körpern aus architekturalen Elementen. Die vermeintlich gebäudeartigen Kongurationen verstehen sich nicht als Ableitungen bzw. Abstraktionen gebauter Wirklichkeit.

Dem Künstler stehen keine vergleichbaren gebauten Modelle gegenüber, er selbst erndet diese Plastiken. Sie stehen nicht für miniaturisierte Architektur im herkömmlichen Sinn, die darauf wartet, eine Vergrößerung zu erfahren oder nutzbar zu werden.

Die verwendeten einfachen Elemente stammen aus dem Vokabular des Bauhauses: Dreiecke, Rechtecke und Kreise. Der Einsatz dieser Gestaltungselemente folgt nicht den strengen Gesetzen einer statischen Notwendigkeit, sondern der individuellen Formensprache des Künstlers. Die Skulpturenoberächen mit ihren Luftporen und Zementschlieren erscheinen bei diesen Plastiken lebendig. Sie haben nichts mit unserem täglichem Blick auf Betonächen zu tun, sie sind nicht spröde, abweisend oder undurchdringlich. Die dem Betonguß vorausgehende skizzenhafte Entwurfsarbeit auf Papier ist der eigentliche künstlerische Prozeß des Erndens. Die nachfolgende Erstellung der Gußformenschalung ist vergleichbar mit der Herangehensweise eines Architekten an seine Arbeit.